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Von der D700 zur D750 - Lohnt sich der Umstieg?

9/5/2015

2 Kommentare

 
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Als die Nikon D750 offiziell vorgestellt wurde, war ich etwas enttäuscht, weil ich einen Nachfolger für meine in die Jahre gekommene D700 suchte. Denn mit Consumer-Body, 6,5 statt 8 Bildern/sec. und dem Klappdisplay schien sie mir eher wie ein Sparpaket.
Doch insgesamt scheint sie mir derzeit für MEINE Zwecke doch die am besten geeignete Kamera zu sein. Warum?

Ich will einen abnehmbaren Batteriegriff --> D4 fällt weg.
Ich will eine Dateigröße, die schnelles Verschicken (an Tageszeitungen) möglich macht --> D810 fällt weg.
Ich will höhere Dynamik, auch in hohen ISO-Bereichen --> ebenfalls ein Punkt gegen die D810.

Im Juli habe ich es nach einigem Betasten im Fotogeschäft gewagt und mir die "Kleine" geholt. Denn tatsächlich sind ihre Ausmaße nicht allzu viel geringer als die der guten alten "Desi" - das wesentlich geringere Gewicht mach aber viel Unterschied aus. Einerseits ist die Bauweise der "Neuen" ein Nachteil. Wenn man sich ansieht, was meine D700 ertragen hat - blankes Metall kommt durch, stark angeschlagenes Disyplay, Reparatur nach einem Fast-Totalschaden - muss sich die D750 mit mehr verbautem Plastik noch beweisen. In Sachen "Robustheit" macht der Desi so schnell niemand etwas vor.

Die Bedienung ist eine Umstellung. Eigentlich hatte ich vor, die beiden Kameras parallel zu nutzen. Ich arbeite sehr gerne mit Festbrennweiten, das hätte mir ermöglicht, auf der einen Cam z.B. ein 35mm, auf der anderen ein 85mm-Objektiv zu verwenden. Doch die sehr unterschiedliche Bedienung der Cams (z.B. vertauschte +/- - Tasten bei der Bildwiedergabe, andere Platzierung der ISO-Taste etc) stört mich hier so sehr, dass ich.... Trommelwirbel.... inzwischen fast nur noch die neue Kamera nutzen.
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Denn die D750-Bedienung ist nicht schlecht - sie ist nur anders. Tatsächlich finde ich, die Tastenbelegung hat sogar einige Vorteile gegenüber der D700. Da wären:
- Live-View-Taste
- ISO-Automatik lässt sich am voderen Einstellrad aktivieren, ich muss nicht mehr ins Menü.
- User-Tasten, die ich sehr häufig nutze


Fehlen tut mir einzig die AF LOCK-Taste, weil ich an der D700 tatsächlich Belichtung und Fokus immer mit dem Daumen gespeichert habe (entkoppelt vom Auslöser). Die AE-L Funktion lässt sich aber auf die Usertaste/Abblendtaste legen. Funktioniert ganz gut.


Kommen wir zur Praxis: Die Bildqualität aus der D750 ist phänomenal. Zum Beispiel, was sich bei Gegenlicht-Aufnahmen aus Tiefen/Lichtern in der RAW-Berabeitung in Lightroom noch retten lässt:
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In Sachen Rauschen stelle ich mit meinen Methoden keinen allzu großen Unterschied fest. Bis ISO 6400 leistet die D700 immer noch Erstaunliches - und im Tageszeitungs-Geschäft gehen die feinen Details ohnehin im Druck verloren.


NACHTEILE gegenüber der D700:

- Die Farben der D750 sind wesentlich kühler, auch etwas grünlicher, gehalten. Ich habe meine Farben daher bei jedem Setting etwas in Richtung Gelb/Magenta verschoben.
- Die D750 ist wesentlich anfälliger, was Verwacklungen angeht. Ich vermute, dass es (in 100%-Ansicht) an den kleineren Pixeln liegt, andere geben dem harten Spiegelschlag der leichten Kamera die Schuld.
- 8 Frames sind schon merklich schneller als 6,5 . Die D700 bleibt also im Haus, sollte ich die schnelle Bildrate einmal wieder brauchen.
- Haptik - wie gesagt, sie muss noch beweisen, dass sie aushält, was meiner D700 im Lauf der Zeit so wiederfahren ist.


Ansonsten hat mich die D750 im Praxiseinsatz für Tageszeitungen, Buchverlage und Businesskunden noch nie enttäuscht. Einige PLUSPUNKTE:
- Der leisere Spiegelschlag. Meine Cam macht jetzt "Tschack" statt "Chlock". Den Quiet-Modus der D750 kann man sich allerdings sparen. Selbst wenn man, wie Nikon empfiehlt, den Auslöser gedrückt hält und sich hinter einer Säule versteckt.
- Video, ist klar - man weiß ja nicht, was für Aufgaben auf uns Zeitungsfritzen noch zukommen.
- Der Autofokus. Beim Reit-Shooting habe ich weniger Ausschuss als mit der D700
- Das Klappdisplay. Jaja, Anfängercam-Feature. Aber ganz ehrlich, es ist einfach bequemer, bei extremen Perspektiven den Liveview-Modus besser ausnutzen zu können.
- Wi-Fi: Nett, wenn man keinen Fernausläser dabei hat und Langzeitbelichtungen machen will. Fürs Tethered-Shooting, dass zum Beispiel ein Redakteur die Bilder am Tablet prüfen kann, ist es aber eher ungeeignet, zumindest wenn viele Bilder anfallen. 

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2 Kommentare
Marcel
11/26/2015 12:15:11 pm

Hallo,
bin gerade zufällig auf Ihren Bericht gestoßen.Ich habe mir eine Nikon D700 gebraucht erstanden da ich endlich mal wissen wollte wie es ist mit FX zu fotografieren.Habe noch eine 7100 und ein 85,1,8G,70-200F4,ein altes 351,8D.Für DX hab ich noch ein 17-55F2,8.In sachen ISO bis 6400 ist die D700 schon richtig gut in Sachen Dynamik die 7100.Meine Frage ist ob ich das 17-55 2,8 ersezen soll duch vielleicht 24-70 2,8 oder 24-85 3,5-4,5?Ich bin gerne mit meinen Festbrennweiten unterwegs.Vielleicht können Sie mir ja ein paar Tipps für Objektive geben?

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Geschichtenfotograf
11/26/2015 03:23:55 pm

Hallo Marcel, meiner Meinung nach kommt es darauf an, ob das 17-55 bisher an DX Ihre meistgenutzte Linse war. Ich habe lange NUR mit Festbrennweiten gearbeitet, erst vor einem Jahr habe ich mir ein Standardzoom gekauft. Das 27-70 2.8 ist definitiv ein tolles Objektiv, aber auch recht groß und kostspielig. Bei Reisen z.B. beschränke ich dahr meist auf drei Festbrennweiten - "Genussfotografieren" sozusagen. Wenn Sie die 7100 weiter nutzen wollen, würde ich fast sagen: Wenn Flexibilität gefragt ist, das 17-55 für die DX-Kamera behalten. Ist zumindest mein erster Gedanke. Wenn Sie ganz auf FX umsteigen und die Flexibilität eines Zooms wirklich brauchen, ist das 24-70 nach wie vor erste Wahl.

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    "Geschichtenfotograf" Phillip Weingand ist Fotograf und Zeitungsredakteur in der Region Stuttgart.

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